„Walter Scheel – Liberaler, Europäer, Staatsmann“
Premiere für ein Buch über eine der prägendsten Persönlichkeiten der Bonner Republik
Walter Scheel gehörte zu den bedeutendsten deutschen Staatsmännern des 20. Jahrhunderts. Der Journalist Dr. Christoph Wirtz hat mit dem Buch „Walter Scheel – Liberaler, Europäer, Staatsmann“ nun im Auftrag der Stadt Bad Krozingen und des Freundeskreises Walter Scheel e. V. eine überblicksartige Darstellung des politischen Wirkens Walter Scheels vorgelegt.
Bei der offiziellen Buchvorstellung auf Einladung der Stadt und des Freundeskreises konnten die Gäste im Kurhaus Bad Krozingen – am letzten Wohnort Scheels – ein Werk kennenlernen, das entlang zahlreicher Erinnerungsstücke und historischer Dokumente auf 100 informativen Seiten das politische Leben des vierten Bundespräsidenten sowie Außenministers und Stellvertreters Willy Brandts und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter den Bundeskanzlern Konrad Adenauer und Ludwig Erhard in einer lesenswerten Lebensdarstellung nachzeichnet.
Bei der Vorstellung des Buches durch Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, wurde die historische Bedeutung Walter Scheels für die Geschichte der Bundesrepublik deutlich: „Walter Scheel zählt zweifellos zu den prägenden Persönlichkeiten, den entscheidenden Weichenstellern der Bonner Republik – insbesondere als mutiger Parteivorsitzender, der mit hohem persönlichem Einsatz ‚auf Messers Schneide‘ die Wahl Willy Brandts zum Bundeskanzler ermöglichte und damit an entscheidender Stelle half, die Tür zu einer neuen Zeit der Freiheit und Modernität im Nachkriegsdeutschland aufzustoßen.“
In einem vorgetragenen Grußwort von Alexander Graf Lambsdorff, stellv. Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und designierter deutscher Botschafter in Moskau, wurde deutlich, welche Bedeutung der Rolle Scheels als Außenminister in der Geschichte der Bundesrepublik zukommt: Die Entspannungspolitik der Regierung Brandt/Scheel und die daraus resultierenden Ostverträge – und insbesondere Scheels „Brief zur Deutschen Einheit“ vom 12.08.1970 – seien ein wesentlicher Baustein für die spätere Wiedervereinigung der Bundesrepublik mit der DDR gewesen.
Im Podiumsgespräch mit der Liberalismus-Forscherin Prof. Dr. Anne Christine Nagel von der Universität Gießen, Manfred Eisenbach, Mitglied im Bundesvorstand der FDP und Gernot Erler, Staatsminister a. D. (SPD), wurde diskutiert, was der Mensch, der Staatsmann und Politiker Walter Scheel – dieser „Pfadfinder der Republik“ (Joachim Gauck) – den Nachgeborenen heute noch zu sagen hat.
Gerade ihnen soll künftig ein besonderer Erinnerungsort offenstehen, den der vorliegende Überblick inhaltlich erschließen soll: Walter Scheels letztes Büro in seiner südbadischen Wahlheimat, das auf Initiative des Bad Krozinger Bürgermeisters Volker Kieber sowie des Freundeskreises Walter Scheel e.V. unter seinem Vorsitzenden Dr. Manfred Vohrer (der als Mitglied der Bundesversammlung 1974 Walter Scheel zum Bundespräsidenten mitgewählt hatte), zum Museum umgestaltet wird. Hier, im heute „Walter-Scheel-Haus“ benannten ältesten Teil des Rathauses, empfing Scheel als Bundespräsident a. D. in den letzten Lebensjahren Bundespräsidenten, Außenminister, einen Altbundeskanzler und viele andere.
Auf dem Foto zu sehen sind (von l. nach r.):
Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung
Bürgermeister Volker Kieber, Stadt Bad Krozingen
Dr. Christoph Wirtz, Journalist und Buchautor
Prof. Dr. Anne Christine Nagel, Universität Gießen
Gernot Erler, Staatsminister a. D. (SPD)
Manfred Eisenbach, Mitglied im Bundesvorstand der FDP
Dr. Manfred Vohrer, 1. Vorsitzender Freundeskreises Walter Scheel e.V.